Kambodscha, Vietnam, Laos 2008

Freitag, 10. Oktober 2008

Zuhause

Hallo meine Lieben,

ich bin gut heimgekommen und möcht mich bei allen Lesern und Schreibern herzlich bedanken. Über eure Kommentare und euer Interesse hab ich mich riesig gefreut. Nun freu ich mich darauf, euch bald alle wieder zu sehen.

Glücklich und Zufrieden
eure Kerstin

Dienstag, 7. Oktober 2008

Bangkok

Sawasdee kah meine Lieben,

Juhu, die Zivilisation hat uns zurueck!

Sind gut in Bangkok angekommen, die Nachtfahrt fand ich nur halb so wild, Alex hatte dafuer mehr zu kaempfen mit der Kaelte und anderen Unannehmlickeiten. Haben die Vorhut wie geplant im Hostel getroffen und heute halb Bangkok leer gekauft, wobei wir Alex erst mit einem Chang Bier ruhig stellten und ihn dann als Lakaien zum Tragen unserer Tueten missbrauchten. Ich moechte ihm an dieser Stelle aber einen mentalen Orden anheften fuer seine Tapferkeit und Ausdauer. Kann mir vorstellen, dass nur wenige Maenner drei Frauen im "alles so toll und billig"-Rausch aushalten.

Bangkok.. Was mir vor einem Jahr als laute, schmutzige, ueberfuellte und stressige Metropole erschien, kommt mir nun im Vergleich zu den Grossstaedten der Nachbarstaaten wie eine Oase der Ruhe vor. Bangkok hat sich in meiner Wahrnehmung ganz schoen veraendert. Das erstaunt mich wirklich sehr.
Wer von Demos und Unruhen, Chaos und blutigen Protesten hoerte und sich Sorgen um uns macht: Wir merken hier nichts davon. Alles ungefaehrlich und auf das Regierungsviertel beschreankt.
Uebrigens haben wir heute nicht nur eingekauft, sondern auch unsere Versaeumnisse, auf die uns Trivial Pursiut schmachvoll aufmerksam machte getilgt. Wir haben nun Wat Arun mit eigenen Augen gesehen und erkennen es als Wahrzeichen Bangkoks an. ;)
Bis bald.
Kerstin


Lieber Daniel, ich brenne darauf, mir dir ganz viel Amaretto zu trinken und dir ein paar lustige Geschichten zu erzaehlen. Vermutlich lieg ich aber nach dreien lallend unterm Tisch. Ich bin hier doch eher auf Alkoholentzug und vertrag wohl nix mehr.

Montag, 6. Oktober 2008

Vientiane..

.. ist ziemlich langweilig. Ich bin sehr erfreut, dass ihr in den letzten Tagen alle so fleissig geantwortet habt, meine Lieben. Das ist wirklich schoen. Wir fahren nachher nach Bangkok. Das dauert wohl ziemlich lange und ist ziemlich aetzend, hat unsere Vorhut gerade geschrieben.
Unsere Tage in Asien sind ja nun solangsam gezaehlt und ich freu mich schon sehr auf deutsche Ordnung, sauberes Leitungswasser und Weizenbier.
Bis bald. Kerstin

Sonntag, 5. Oktober 2008

Vientiane

Hallo meine Lieben,

von kotzenden Laoten umringt haben wir heute eine schlimme Nacht im Bus von Luang Prabang in die laotische Hauptstadt Vientiane verbracht. Fuer eine Strecke von 400 Kilometern brauchten wir ob ueberhitzter Bremsen (kuehlen mit zwei Wasserflaschen) und kaputtem Reifen (ab damit, neuer drauf, alten in die Toilette verfrachten) und der besten Strasse in ganz Laos (serpentinenartig durch den Urwald fuehrend, von der Regenzeit in eine Schlammpiste verwandelt)ueber 11 Stunden. Der laotische Sinn fuer Unterhaltung (Thailaendische Actionfilme in Trommelfell zerschmetternder Lautstaerke) und Temperatur (Klimaanlage auf Eiszeit) gab uns dann noch den Rest. War ne jaanz ueble Sache, das kann ich euch sagen. Nun gut. Vientiene wird ihrem Ruf als verschlafenste Hauptstadt der Welt mehr als gerecht. Haben uns heute wieder mit Hanna und Tatjana getroffen, die uns seit kurzer Zeit einen Tag vorraus sind. Zu viert schauten wir uns das Nationalwahrzeichen That Luang, ein Tempel mit gigantischer vergoldeter Stupa an und liefen durch die ausgestorbenen Strassen des doerflichen Vientiane. Alexander und ich waren dann heute Abend noch alleine unterwegs und liefen am Fluss entlang, wo eine Art Rummelplatz aufgebaut war. Wie es uns schien, waren die Boxautos, das Karussell ohne Motor und die winzige Achterbahn, auf der ein kleiner Wagen hoechstens zwanzig Sekunden fahren konnte, vom Westen ausrangierte Fahrgeschaefte. Insgsamt wurde uns heute mal wieder richtig krass bewusst, das wir hier auf Reisen durch die Dritte Welt sind. Auf dem Jahrmarkt gab es bei Geschicklichkeitsspielen wie Pfeilwerfen Pepsi und Fanta zu gewinnen. Kinder liessen sich von ihren Eltern den Eintritt fuer zerschlissene und schmutzige Huepfburgen bezahlen.
Wir assen danach in nem kleinen Restaurant etwas zu Abend. Wie so oft hier wohnt die Familie im Restaurant. Ein Kinderbett und eine Sofagarnitur standen hinter den Tischen der Gaeste. Als ich mir die Haende waschen wollte, fuehrte mich die Kellnerin in das Bad der Familie, wo ein Gartenschlauch aus der Wand hing, der Dusche und Wasserhahn zugleich ist.
Die Armut erschuettert uns hier immer wieder zutiefst. Wie gluecklich und dankbar muessen wir fuer die Verhaeltnisse sein, in die wir geboren wurden.

Liebe Gruesse Kerstin

Liebe Agnes,
schoen auch von dir hier zu hoeren. Ich freue mich auf viel Wein (gibts noch neuen?) mit dir. Alex hat Bilder gemacht (analog mit einer Kamera aus den Fuenfziger Jahren, man darf gespannt sein), Tajana und Hanna auch (digital und mit denen haben wir ja nun doch schon einige Tage verbracht). Bezueglich der Kamera: "all things go..".

Lieber Daniel,
den Elefant wuerd ich ja noch unterkriegen aber wie denn die 250 Kilo Bananen, die er am Tag kahlt?

Liebe Eva,
der Wasserfall war touristisch, aber erst gegen Nachmittag. Morgens hatten wir ihn fuer uns allein. Hoffentlich wirst du jetzt nicht noch neidischer. Sei aber beruhigt, es gibt genug Dinge in Deutschland, um die wir dich gerade beneiden.

Freitag, 3. Oktober 2008

Welcome to the Jungle

Sabaidee meine Lieben,

ich komme gerade von einem der schoenste Erlebnisse meines Lebens zurueck. Die Wanderung durch den laotischen Urwald war ja so unglaublich toll! Gestern machten wir ne recht schweisstreibende Wanderung durch den Dschungel und zwei Doerfer. Die Landschaft war sehr vielfaeltig. Wir kamen durch hellgruene Klebreisplantagen (der Laotische Klebreis unterscheidet sich sehr vom "normalen" asiatischen Reis, der in sumpfigen Feldern waechst) und durch Teakholzwaelder. Ausserdem bahnten wir uns unseren Weg durch eine Flusslandschaft und kamen uns vor wie Ruediger Nehberg im Amazonas. Waehrend unser Guide Lai behende uind leichtfuessig dahinging, musste wir ganz schoen kaempfen um immer die richtigen Steine in den Fluessen zu treffen und jene somit zu ueberqueren. Tatjana und ich hatten nach kurzer Zeit schon so nasse Schuhe, dass wir drauf scheissen konnten und einfach durch die Fluesse liefen. :) Die Pfade durch die uns Lai fuehrte waren nur kleine Schleichwege und ausser ihm, Tatjana, Hanna, Alex und mir war keine Menschenseele weit und breit. Irgendwann gelangten wir zu einem extrem schlammigen Weg, den eine Herde Wasserbueffel in ein Paradies fuer Woodstoch Hippies verwandelt hatte. Man kam nicht umhin, knoecheltief im Schlamm zu versinken. Jedenfalls wir nicht. Lais helle Leinenschuhe haben kaum etwas abbekommen, weshalb ich glaube, dass er fliegen kann. Waehrend wir jedenfalls ziemlich keuchten und fluchten nahm er die Strecke mit der Leichtigkeit eines Seiltaenzers.
Gegen Nachmittag kamen wir in das Dorf indem wir auch schliefen. Die Hmong, eine laotische Minderheit, die in diesem Dorf lebt, fuehren dort ein Dasein wie im Mittelalter. Unter den Pfahlhaeuser aus Holz rennen Schweine, Ziegen und Huehner umher. Halb nackte, schmutzige Kinder rennen lachen durchs Dorf. Alle haben einige gemeisame Plumsklos und die Frauen wuschen sich an einem Wasserhahn auf einem kleinen Platz. Es gibt keine geteerten Strassen, der Boden besteht aus festgetretener brauner Erde. Man schlaeft auf Matten auf dem Bambusboden und duscht sich indem man mit einer Kelle Wasser aus einem steinernen Becken schoepft. In drei Hauesern gibt es einen Fernseher, der mit einem Generator betrieben wird. Dort versammeln sich mehrere Familien am Abend. Im Morgengrauen wird man von den Haehnen geweckt.
Nach kurzem Fruehstueck wanderten wir heute morgen weiter und waren am Tat Sea Wasserfall und sind dort in eiskaltem, helltuerkisfarbenen Wasser geschwommen. Die Landschaft war unglaublich. Es stand dort auch eine Horde Elefanten herum und wir kauften eine Banananstaude und fuetterten einen davon. Er saugte uns mit seinem Ruessel an und umklammerte mich dann nach einiger Zeit, um mir zwanzig Bananen aufeinmal zu entreisen und mit einem verschmizten Elfenatengrinsen zu verspeisen. Es gibt eigentlich noch tausend andere tolle Sachen zu berichten, aber ich bin grad total erschoepft und werd mich jetzt gleich auf den Weg zum Hostel machen und dann mit Alex auf der Veranda noch ein Bier Lao (bestes Bier in Asien) trinken.
Laos ist so toll!
Es gruesst euch
Kerstin

Ps: Daniel und Papa, danke fuer eure Kommentare.

Mittwoch, 1. Oktober 2008

Luang Prabang

Hallo meine Lieben,

Nun, Papa, der Unterschied liegt in der Lebendigkeit. Gegrillt wuerde ich mich vor der Kakerlake weniger fuerchten und ne zappelnde Tarantel kaeme mir nicht in den Mund. :)
Hehe, das mit der Tarantel war halt auch ne kleine Mutprobe, aber mit Kakerlaken im Bett liegen ist einfach nur grauenhaft.
Das mit den 20 Todesopfern ist ja krass. Alex hat mir grad erzaehlt, dass das Auswaertige Amt jetzt auch warnt und so. Wir haben Vietnam wohl keinen Moment zu spaet verlassen. Da scheints jetzt echt uebel zu zugehen. Dabei sah es so aus, als waere das Schlimmste vorrueber und die Leute im Hostel meinten der Taifun sei vorbei.

So, kommen wir zum Stand der Dinge.

Luang Prabang

Die Exotik und der Zauber, den diese Stadt bereits im Namen traegt, versprueht sie an jeder Ecke. Luang Prabang. Luang Prabang. Die schoenste Stadt der Welt. Luang Prabang.

Alexander und ich flogen gestern Abend mit Lao Airlines in etwas mehr als einer Stunde von Hanoi nach Luang Prabang und liessen damit Vietnam hinter uns, worueber wir ziemlich froh waren. Gegen Ende ging uns der Aufenthalt dort ziemlich auf die Nerven. Alexander schieb zum Abschied gar noch eine Hasstirade in mein Tagebuch. :) Auch ich bin auf die Vietnamesen nach der Zeit nicht so gut zu sprechen. Tocotronic wuerden sagen: "Aber hier leben: Nein, Danke!"
Hier in Laos aber stroemt die Ruhe in unsere Seele. Es ist ja so unglaublich schoen hier, das koennt ihr euch nicht vorstellen. Wunderschoene mandelaeugige Frauen laecheln einem an jeder Ecke entgegen, Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit zeichnen die Bewohner dieser Stadt aus. Von Verkehr kann hier kaum die Rede sein. In den kleinen Strassen, wo Palmen ueberall zwischen den huebschen kleinen Haeusern wachsen, steckt der Frieden ueberall. Luang Prabang. Golden glaenzen die Daecher der Tempel. Die Moenche schreiten sanftmuetig in orangenen Roben die Wege entlang. Braun und traege bahnt sich der Mekong seinen Weg durch den Dschungel. Berge in den saftigsten Gruentoenen des Urwalds umarmen die kleine Stadt. Luang Prabang. Die schoenste Stadt der Welt.

Ja, ihr seht, ich bin total begeistert. Wir waren heute den ganzen Tag zu viert unterwegs, haben Suppe gefruehstueckt, den Berg Phou Si im Herzen der Stadt erklommen (diese Aussicht!), tranken Kaffee Lao, haben ein bisschen eingekauft, schauten uns ein wundervolles Kloster an, waren in einer kleinen Tempelanlage und haben uns heute Abend in einer Gasse voller Garkueche nach Strich und Faden den Wanst vollgehauen. Vergetarisches Buffet. Alles was auf den Teller passt fuer weniger als 50 Cent. Die anderen drei haben sich jeweils einen fetten Fisch reingezogen, der heute Mittag noch im Mekong schwamm und heute Abend in einer Art Holzgestell auf nem Grill gelandet ist. Tajana hat sogar die Augen gegessen. Uargh.
War ein toller Tag. Wir werden uns ab morgen zwei Tage durch den laotischen Dschungel schlagen. Machen dort zu viert ne Trekking Tour. Ich bin gespannt.

Liebe Gruesse schickt euch laechelnd und zufrieden aus Luang Prabang
Kerstin

Dienstag, 30. September 2008

Goodbye, Vietnam.

Hallo meine Lieben,
heut ist es soweit, wir verlassen Vietnam. Gegen 18.30Uhr wird uns Laoairlines hoffentlich sicher nach Luang Prabang bringen. Die Vorhut (Tajana und Hanna) hat uns dort schon das Hostel klar gemacht. Praktisch!

Die letzten zwei Tage verbrachten wir in der Halong Bucht.
Durch tuerkisgruenes Wasser bahnte sich die Dschunke ihren Weg zwischen den 50 Meter hohen Karstfelsen hindurch, die von Bauemen und Bueschen uebewachsen waren, die der Witterung und unwirtlichen Umgebung trotzten. 196 Felseninseln gibt es in der Halong Bucht und es schien mir, als wuerden wir durch Gebirge im Wasser hindurchgleiten, da der Horizont stets von blau grauen Bergketten begrenzt wurde, durch die sich das Schiffchen seine Wege bahnte. Bei Sonnenuntergang ging das Boot in einer kleinen, von Felsen grosszuegig umgebenen Bucht vor Anker und es bestand die Moeglichkeit ins Meer zu springen. Ich bin noch nie in so schoener Atmosphaere geschwommen wie dort. Die Kulisse war von atemberaubender Schoenheit, das Licht der untergehenden Sonne tauchte das Meer in strahlendes Gold und ausser den etwa 20 Menschen, die mit uns auf dem Boot waren, war keine Menschenseele zu sehen. Es war wirklich unglaublich.

Wir verbrachten die Nacht dann auf dem Boot und tranken Bier unterm leuchtenden, klaren Sternenhimmel, umgeben von einer tiefen Stille, die nur das Meer und die Zikaden um uns zu stoeren wagten.

Weniger schoen war die Nacht. Als ich ins Bett gehen wollte, musste ich erstmal zwei Kakerlaken aus dem Bett jagen und da mich deren konstantes Schnarren ganz verrueckt machte, lies ich das Licht an. (Kakerlaken finden Licht unangenehm.) Das beeintraechtigte natuerlich die Qualitaet meines Schlafes. Als ich irgendwann aufwachte, teilte ich mir das Bett mit einer toten Kakerlake neben mir und ab dann war an Schlaf nur noch bedingt zu denken. Uargh. *schuettel*

Naja, ich habs ueberlebt und konnte mir ob des Wachseins wenigstens den schoenen Sonnenaufgang auf Deck anschauen. ;)

Auf dem Rueckweg stieg dann unsere bislang bereicherndste Reisebekanntschaft auf die Dschunke zu. Der deutsche Ingeneur vietnamesischer Herkunft war um die 40 Jahre alt und arbeitet bei Airbus in Hamburg. Tamh, so hiess er, hat uns in den paar Stunden, die wir mit ihm verbrachten mehr erzaehlt, als man ueber Vietnam im Reisefuehrer oder bei den, von der Regierung beeinflussten Tourguides erfahren kann. Es wuerde an dieser Stelle wohl den Rahmen sprengen das alles wiederzugeben, aber wir wissen jetzt so einiges ueber die politischen und wirtschaftlichen Machenschaften des sozialistischen vietnamesischen Staates und ueber die sozialen Abgruende in diesem Land... Nicht zuletzt deshalb sind wir nun auch froh nach Laos zu gehen. Tortz all seiner Schoenheit gehts in in diesem Land ziemlich hart zu.

Es gruesst euch
Kerstin

Samstag, 27. September 2008

Ein weiters mal: Hanoi

Hallo ihr Lieben,

heute haben wir nen sehr schoenen Tag mit Hanna und Tatjana in Hanoi verbracht. Alex und ich schauten uns zuvor den Literaturtempel an. Dann waren wir mit Hanna am Hoh Chi Minh Mausoleum, dem Mekka der Vietnamesen. Das Mausoleum erinnert angeblich an eine stilisierte Lotusbluete, ist aber eigentlich ein brutal haesslicher sozialistischer Betonprotzbau. Dannhats monsunartig geregnet und als es aufhoerte gingen Alex und ich mit Hanna essen. Danach trafen wir Tatjana und gingen in nem schnieken kleinen Cafe was trinken, von dem man nen tollen Blick auf den Hoan Kiem (See im Herzen von Hanoi, wird ziemlich gehypet, ist aber eher nicht so spektakulaer) hatte. Danach gingen wir Maedels Schuhe kaufen (ich hab hier mittlerweile schon fuenf Paar :)) und Alex trottelte ergeben und machtlos hinter uns her. Wir hatten viel Spass. Wir werden Tatjana und Hanna dann wenn alles klappt naechste Woche in Laos wieder treffen. Ausserdem hoffen wir auf gutes Wetter fuer die naechsten zwei Tage, dann kann naemlich unser Boot in der Halong Bucht mit uns in See stechen. Man sagt hier, der Taifun sein ausgestanden. Wir hoffen es.

Liebe Gruesse
Kerstin

Hanoi

Das wichtigeste Gepaeckstueck eines jeden Reisenden ist und bleibt ein froehliches Herz. Herman Loens

Vielen Dank an alle, die mich wegen der Kamera aufgemuntert haben. Wir haben unseren Tiefpunkt ueberwunden und trotz der Auswirkungen des chinesischen Taifuns lassen wir uns nicht unterkriegen. Gestern machten wir mit Hanna nen ganz tollen Ausflug im hohen Norden und fuhren mit einem kleinen Ruderboot auf einem Fluss durch 200 Meter hohe, zerklueftete Karstfelsen in wunderschoener gruener Landschaft voller Seerosen und durch Hoehlen, die 100 Meter lang waren und durch den anhaltenden Regen so gefuellt, dass man den Kopf einziehen musste um nicht an die Decke zu stossen. Das war wahnsinnig beeindruckend.

Ich hab jetzt leider nicht soviel Zeit, wir Treffen uns gleich mit Hanna und Tatjana und schauen uns hier in Hanoi ein paar Tempel an.

Viele liebe Gruesse
Kerstin

Donnerstag, 25. September 2008

Hanoi

Im running after time and I miss the sunshine
Summer days will come happiness will be mine
I'm lost in my words I dont know where Im going
I do my best I can not to worry about things

Air - The Vagabond


Den Tiefpunkt unserer Reise haben wir hier in Vietnams Hauptstadt Hanoi erreicht. Wir haben ziemlich den Reisekoller. Der Reihe nach: Wir sind gestern von Hue in etwas mehr als einer Stunde mit Vietnam Airlines nach Hanoi geflogen. Am Flughafen haben wir dann auch gleich unseren Flug von Hanoi nach Luang Prabang in Laos gebucht. Wir fliegen mehr oder weniger planmaessig am 30. September. Bei der Flugbuchung haben wir zum erstenmal den Sozialismus richtig wahrgenommen. Es darf im Flughafen (und auch anders wo im Land) naemlich nur Vietnam Airlines direkt Fluege verkaufen. Anderen Fluggesellschaften ist es untersagt Bueros zu haben. Deren Fluege koennen nur ueber travel agencys gebucht werden. Da Vietnam Airlines viel teurer als Lao Airlines sind, haben wir ueber ein solches Reisebuero den Flug gebucht.
Wir wollten dann nen Bus in die Stadt nehmen, aber selbst die offiziellen Vertreter von Vietnam Airlines haben uns falsche und ueberhoehte Preise genannt und es bedurfte einiger Hartnaeckigkeit, bis wir den offiziellen Preis von dem ziemlich ungehobelten Verkaeufer bekamen. Die unsymphatische Kackbratze hat uns dann zusammen mit anderen Reisenden irgendwo in Hanoi rausgeworfen und ab dann nahm das Unheil seinen Lauf. Mir ist naemlich der zweitschlimmste GAU passiert, der passieren haette koennen(schlimmster: Reisepass weg). Irgendein vermaledeiter Hoellenhund hat mir die Kamera geklaut. Wir wurden, sobald wir den Bus verlassen hatten, von einer Horde Schleppern umlagert und musste uns ziemlich rabiat durchkaempfen, nur um dann mitten in einem Menschenauflauf zu landen, der zu einer Demonstration gegen die Stadtregierung gehoerte. Es regnete, daemmerte und unfreundliche Polizisten machten uns grimmig pfeifend und fuchtelnd klar, dass wir schnell verschwinden sollten. Dummerweise war gerade die Strasse gesperrt, die zu den Hostels fuehrte. Es war ein riesiges Gedraengel, ueberall waren huppende Motorollerfahrer, pfeiffende Polizisten und rempelnte Fussgaenger. Irgendeiner von denen hat mir dann wohl die Kamera geklaut, obwohl die ziemlich sorgfaeltig verstaut war.
Alle Fotos der Reise sind weg. Die Kamera ist weg. Ab jetzt keine Fotos mehr machen koennen. Ich hab ne Krise ohne Ende. Ich hoffe der Dieb ist Buddhist und er wird als stinkende Kloake oder als gebratene Tarantel wiedergeboren.
Bei der Wahl des Hostels hatten wir dann auch ziemliches Pech, aber an dem Abend war nichts anderes mehr zu finden. Unser Zimmer war total mieffig und laut und das Bett sieffieg. Das Klo war verstopft (und man duscht hier ja nicht in ner Duschkabine, sondern einfach so auf dem Boden neben dem Klo) und als ich heute morgen meinen Rucksack packte jagte mich ne Handteller grosse Kakerlacke einmal quer durchs Zimmer, dass irgendwie einfach nur eine ueber dem Treppenhaus eingezogene Holzkonstruktion war.

Um mal ein bisschen Licht in unser Dunkel zu bringen haben wir uns heute mit Alexanders Freundin Hanna getroffen. Die macht auch ne Reise durch Suedostasien und hier in Hanoi haben sich unsere Wege zum erstenmal gekreuzt. Ob des misserablen Wetters waren wir erstmal nur was trinken und sind dann mit ihr zu unserem Hostel gegangen, wo wir uns fuer morgen ne Tour gebucht haben. Es geht, wenn es das Wetter irgend zulaesst nach Ninh Binh, wo es schoene Landschaften gibt und so. In China scheint es ja derzeit nen Taifun zu geben, wie man so hoert und der beeinflusst auch das Wetter in Nordvietnam. Eigentlich wollten wir naechstens fuer ein paar Tage in die Halong-Bucht, aber wegen der Stuerme laufen dort zur Zeit keine Schiffe aus. Wir hoffen jetzt, dass das nochmal was wird, die Vietnamesen sagen "alles kein Problem", aber derlei sagt man hier ja gerne...

Es gruesst eine erschoepfte
Kerstin

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Von Panama nach Mexiko

Die aktuelle Reise fuhrt mich von panama über Costa Rica Nicaragua Honduras und Guatemala nach Mexiko. Ich komme wieder am 2.3.2014.

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rambleon - 30. Sep, 05:58
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rambleon - 20. Sep, 15:26
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rambleon - 18. Sep, 13:33
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